Was sagt unsere Reaktion auf Geschenke über uns aus?

Was sagt unsere Reaktion auf Geschenke über uns aus?

Ob am Geburtstag, zu Weihnachten und Ostern oder an besonderen Anlässen: Jahr für Jahr beschenken wir unsere Lieben und hoffen darauf, dass sie sich über die Geschenke freuen. Dabei fällt die Reaktion bei den meisten Menschen immer wieder ähnlich aus. Die Bandbreite reicht von einem simplen „Danke, wie schön“ bis hin zu einem „So viel! Das wäre doch nicht nötig gewesen!“

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Was sagt unsere Reaktion auf Geschenke über uns aus

Doch wie wir auf Geschenke reagieren, sagt mehr über uns aus, als es im ersten Moment erscheint:

Prägende Einflüsse und Beziehungsmuster

Unsere Reaktion auf Geschenke hat nicht nur etwas mit dem zu tun, was unter dem Geschenkpapier zum Vorschein kommt. Bei der Art und Weise, wie wir reagieren, spielen auch unsere Kindheit und verschiedene Beziehungsmuster eine Rolle.

Aus der Entwicklungspsychologie ist bekannt, dass die Kindheit stark prägt, wie wir Beziehungen führen. Einen maßgeblichen Einfluss darauf hat, wie unsere Bezugspersonen mit unseren Bedürfnissen umgegangen sind.

Diese kindlichen Muster begleiten uns auch im Erwachsenenleben und wirken sich darauf aus, wie wir Nähe, Zuneigung und Liebe zulassen und eben auch Geschenke annehmen können.

Vier verschiedene Typen

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie wir auf ein Geschenk reagieren und uns dafür bedanken können.

Vorausgesetzt, es handelt sich um eine echte Reaktion und nicht nur um leere Floskeln, ist von einem ehrlichen und aufrichtigen „Danke schön!“ bis hin zu einem fast schon abwehrenden „Ich brauche doch gar nichts!“ alles möglich.

Gleichzeitig kann unsere Reaktion so alle Facetten von Selbstbewusstsein und Sicherheit bis zu Verlustängsten widerspiegeln.

Doch obwohl die Reaktionen sehr verschieden sein können, lassen sich vier grundlegende Typen voneinander unterscheiden:

„Danke, wie lieb von dir!“ – echter Dank

Jemanden, der sich sicher fühlt und echte Verbindungen eingehen kann, können wir am einfachsten beschenken. So ein Mensch hatte eine schöne Kindheit und verlässliche Bezugspersonen, die für ihn da waren.

Deshalb hat er heute genug Selbstvertrauen, kann sich auf Beziehungen einlassen und hat kein Problem mit Nähe.

Die Reaktion auf ein Geschenk bringt echten Dank zum Ausdruck. Der Beschenkte freut sich aufrichtig und nimmt die Aufmerksamkeit gerne an.

„Wow, ist das schön! Aber …“ – Schutz vor Nähe

Diese Reaktion kann von jemandem kommen, der in seiner Kindheit Ängste hatte und sich manchmal vernachlässigt fühlte. Dadurch sehnt er sich heute einerseits sehr nach Nähe, fürchtet sich aber gleichzeitig davor, jemanden zu nah an sich heranzulassen.

Diese Ambivalenz spiegelt sich in der Reaktion auf ein Geschenk wider. Deshalb bringt der Beschenkte zuerst seine ehrlich gemeinte Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck.

Direkt danach relativiert er aber wieder und tritt durch das einschränkende „Aber“ den Rückzug an.

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„Das ist doch viel zu viel!“ – Angst vor Zurückweisung

Wer so auf ein Geschenk reagiert, ist unsicher. Oft ist es so, dass der Beschenkte als Kind Bezugspersonen hatte, die mal für ihn da waren und mal nicht.

Daraus hat sich eine Angst entwickelt, zurückgewiesen zu werden. Gleichzeitig fürchtet der Beschenkte, dass das, was er zurückgibt, nicht genug ist.

Statt das Geschenk als nette Geste anzunehmen, macht sich Unsicherheit breit. Dem Beschenkten gehen dann Gedanken durch den Kopf, wie: „Das Geschenk ist viel größer als das Geschenk, das ich besorgt hatte. War der Schenkende vielleicht enttäuscht?“

„Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ – unterdrückte Gefühle

Aus dem entwicklungspsychologischen Blickwinkel spricht eine solche Reaktion dafür, dass der Beschenkte in seiner Kindheit immer wieder emotionale Zurückweisung erlebt hat.

Um sich selbst zu schützen, unterdrückt er deshalb seine Gefühle und Bedürfnisse. Er möchte von niemandem abhängig sein, auch wenn das auf Kosten echter Verbindungen geht.

Vor diesem Hintergrund kann es dem Beschenkten unangenehm sein und schwerfallen, ein Geschenk anzunehmen. Denn eine unterdrückte Unsicherheit kommt hoch.

Der Beschenkte findet die Aufmerksamkeit zwar nett, möchte aber nicht in der Schuld eines anderen stehen. Deshalb ist ihm lieber, wenn er sich seine Wünsche selbst erfüllt und der Schenker sein Geld anders nutzt.

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Was macht ein gutes Geschenk aus?

Solche Verhaltensmuster sind aber nicht in Stein gemeißelt. Ganz im Gegenteil sind gerade Geschenke ein ideales Instrument, um die eigenen Prägungen zu hinterfragen und gezielt entgegenzusteuern.

Wenn wir ein Geschenk bekommen, können wir dazu zuerst überlegen, wie wir aus dem Instinkt heraus reagieren würden. Anschließend können wir ganz bewusst anders reagieren.

Wie fühlt es sich an, wenn wir das „Aber“ nach dem „Danke“ weglassen? Was macht es mit uns, wenn wir uns einfach freuen, statt zu erklären, dass es das Geschenk doch gar nicht gebraucht hätte?

Bleibt noch die Frage, was ein gutes Geschenk ausmacht. Natürlich kann es Geschenke geben, die dem Beschenkten nicht gefallen, mit denen er wenig anfangen kann oder über die er sich tatsächlich nicht freut.

Um solche Situationen zu vermeiden, sollten wir unsere Bedürfnisse nicht über die Bedürfnisse des Beschenkten stellen.

Aus diversen Studien ist bekannt, dass der materielle Wert eines Geschenks nicht die entscheidende Rolle spielt. Was zählt, ist vielmehr der symbolische Wert. Es geht um die Geste.

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Ein gelungenes Geschenk bringt zum Ausdruck, dass wir uns wirklich Gedanken darüber gemacht haben, wie wir den Beschenkten überraschen und womit wir ihm eine echte Freude machen können.

Und das können wir mit einem edlen Schmuckstück genauso erreichen wie mit einem selbstgebastelten Gutschein.

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Martina Grundel, - Erzieherin, Steffi Sustack, - Inhaberin Bastel- und Dekorationsladen, Sabine Borchert - Sozialpädagogische Assistentin, Norbert Bachmann, - Autor, Youtuberin Sevilart (Deko-, Bastel- Krativvideos) Christian & Ferya Gülcan, Künstler, Betreiber und Redakteure dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Sprüche und Ratgeber für Geburtstagsfeiern, Jubiläen und Feiern aller Art.

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